Eigentlich eine Jahreshauptversammlung wie gewohnt. Rückblick auf das vergangene Jahr, ein noch akzeptables finanzielles Ergebnis. Keine Änderungen bei Neuwahlen. Leider verlässt Geschäftsführerin Simone Weil aus beruflichen und privaten Gründen den Vorstand. Nachfolge kommissarisch Klaus Colling und für ihn Dana Schweitzer früher Dana Demler. Besondere Ehrung für Ferdi Werum vom RuF Gonsenheim.
Eine etwas bessere Beteiligung hatte sich Fritz Müller schon gewünscht, als er am 12. März die Sitzung in Alzey eröffnete. In diesem Jahr war das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung vorher an die Vereine geschickt worden. Damit konnte Zeit gespart werden. Keine Einwände zu dem Protokoll.
Der Jahresrückblick von Fritz Müller ging erst einmal über den Verband hinaus. Die Mitgliedsbestände bundesweit sind stark rückläufig. Im vergangenen Jahr hat der Pferdesport über 11.000 Mitglieder verloren und erreicht nur noch knapp 700.000. Rheinland Pfalz verlor 429 Mitglieder, Rheinhessen zum Glück nur 140. Erfreulich, das in Rheinhessen keine Veranstaltungen ausgefallen sind, was andere Verbände nicht behaupten können. Trotzdem muss der Verband sich um diese Entwicklung Gedanken machen. In diesem Zusammenhang bedankte sich Fritz Müller ausdrücklich bei den Vereinen und den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz. Sein Dank galt aber auch den vielen Helfern ob beim Fahren, Voltigieren, Dressur und Springen und hinter den Kulissen.
Höhepunkte waren die Rheinhessen Meisterschaften. Durch permanente Weiterentwicklung der Ausschreibung und Umsetzung, ist diese Veranstaltung immer perfekter geworden mit einer tollen Stimmung bei den Mannschaftswettbewerben. Der zweite Höhepunkt war der Reiterball. Ein gesellschaftliches Ereignis, das sich fest etabliert hat. Bisher hat der Verband den Ball bezuschusst, aber die Veranstaltung war ihm wichtig. Im vierten Jahr konnte ein kleiner Gewinn ausgewiesen werden.
Jugendwart Klaus Colling berichtete, dass der D-Kader von 14 Mitgliedern wieder auf 16 angestiegen ist. Er erwähnte die Schwierigkeiten durch die Ganztagsschule, die für alle Sportarten eine Herausforderung sind. Wenn Jugendliche erst am späten Nachmittag wieder zu Hause sind, wo bleibt dann noch Zeit und Lust sich für den Sport zu engagieren?
Die Trainingslehrgänge sind fast abgeschlossen. Zur Erinnerung, die Kader Mitglieder haben Vorrecht für die Teilnahme, dann kommen die Turnierreiter aus Rheinhessen und erst dann können weitere Reiter zustoßen. Die Lehrgänge sind stark Dressurlastig, mit einer gewissen Trainingsmüdigkeit. Das gilt nicht für den Lehrgang von Uta Gräf. Hier musste sogar einigen Interessenten abgesagt werden. Leider waren aber nur vier Reiter dabei, die Turniere besuchen. Dabei will der Vorstand besonders den Turniersport durch diese Serien fördern. Gute Beteiligung auch bei Simone Becker für Reiter auf A- und L-Niveau. Für den Lehrgang mit Christoph Niemann waren 8 gemeldet, aber nur 6 konnten schließlich antreten. Bei einem so außergewöhnlichen Trainer, der zahlreiche Erfolge aufweist und weltweit gesucht wird, doch enttäuschend.
Der Vorstand wird dieses Thema auf seine Tagesordnung nehmen. Wahrscheinlich ist ein Umdenken notwendig und es stellt sich die Frage, ob das Konzept noch zeitgemäß ist. Eine Abstimmung mit den Vereinen ist notwendig, denn wenn dort eigene Lehrgänge durchgeführt werden, dann ist das nachvollziehbar. Der Verband sieht aber seine Förderung mehr für die Turnierreiter. Bei nachlassendem Interesse macht es wenig Sinn, dass er sich weiter um solche Ausbildungsmaßnahmen bemüht.
Beim Landeskader vermeldete Klaus Colling ein kleines Minus, aber da sind einige Kinder inzwischen herausgewachsen und es ist schwer, das Niveau zu halten. Lang war dann die Erfolgsliste bei den verschiedenen Meisterschaften. Herausragend die Erfolge beim Voltigieren und das weit über die Deutsche Grenzen hinaus. Aushängeschilde Ebersheim und Laubenheim.
Harald Holla gab mit seinem Bericht aus dem Breitensport einen Rückblick auf viele geplante Aktivitäten, die leider nicht alle umgesetzt werden konnten oder nur mit geringer Beteiligung. Daher erwartet er mit Spannung die Sommertour mit Kutschen von 17. bis 26. Juli. Bis jetzt ist er noch optimistisch, genügend Teilnehmer zusammen zu bekommen. Fritz Müller lobte den unermüdlichen Einsatz von Harald Holla und bedankte sich unter dem Beifall der Anwesenden für dessen Bemühungen um den Breitensport.
Etwas trocken immer die vielen Zahlen des Kassenberichtes, von Peter Bardong vorgetragen. Erfreulich, dass er wieder so beweglich ist, um an der Sitzung teilnehmen zu können. Die Ausgaben sind etwas höher als die Einnahmen, aber der Vorstand akzeptierte das Ergebnis. Es gab keine Fragen und eine übersichtliche und korrekte Führung der Bücher bescheinigten auch die beiden Kassenprüfer Franz Josef Palka und Norbert Riffel. Letzterer schlug die Entlastung des Vorstandes vor, die einstimmig erfolgte.
Thema Neuwahlen. Der Vorstand schlug als Schatzmeister wieder Peter Bardong vor. Er wurde einstimmig wieder gewählt. Das gleiche Ergebnis für Harald Holla, der weiterhin den Breitensport vertreten wird.
Überraschung sicher für die Anwesenden, dass Simone Weil ihre Aufgabe als Geschäftsführerin nicht länger ausführen kann, wie Fritz Müller bedauernd feststellte. Private und berufliche Gründe haben zu dieser Entscheidung geführt. Sie hat aber weiterhin ihre Unterstützung zugesagt und will sich noch voll bei den Rheinhessenmeisterschaften einsetzen. Sie war mit Abstand die Jüngste in diesem Team, aber nicht die Leiseste, stellte Fritz Müller fest. Es gab manchmal sogar leidenschaftliche Diskussionen, aber immer mit einem einvernehmlichen Ergebnis. Gerade ihre enge Bindung zum Sport, der Einsatz für die Jugend im Jugendteam, das sie weiter unterstützen will, und ihr umfangreiches Wissen um die unterschiedlichsten Belange waren eine Unterstützung bei der Vorstandsarbeit. Sie selbst sagte, dass ihr diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Aber sie ist ja nicht aus der Welt und hilft gerne, wenn es notwendig ist.
Kommissarisch wird Klaus Colling bis zu Neuwahlen im nächsten Jahr diesen Posten übernehmen, unterstützt von Simone Weil. Für seine Aufgabe soll in Zukunft Dana Schweitzer verantwortlich sein, den Reitern besser unter Dana Demler bekannt. Sie stellte sich kurz vor. Beruflich selbständigeVersicherungsfachfrau und gelernte Bankkauffrau. Im Dressursattel seit 1988. Reiterlich war ihr größter Erfolg der Gewinn der Landesmeisterschaft 2000 als Junior und die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft. Ihre Trainer C-Lizenz erwarb sie 2002 in Neuwied. Bis 2005 trainierte sie das Pony Team Rheinhessen. Sie hofft, mit Unterstützung von Klaus, in die Aufgabe des Jugendwartes hinein zu wachsen.
Zum Abschluss eine erfreuliche Aufgabe für Fritz Müller. Einer der rührigsten Vereine ist sicher Gonsenheim. Mit verantwortlich für diese Entwicklung ist der 1. Vorsitzende Franz Ferdinand Werum. Seit 44 Jahren ist er im Vorstand aktiv, davon 25 Jahre als erster Vorsitzender. Teamgeist steht für ihn an erster Stelle, ein ausgleichendes Wesen und eine große Hilfsbereitschaft selbst über den Verein hinaus. In seiner Zeit als Vorsitzender hat er die Idee von Theo Bopp aufgegriffen, als es darum ging, in Gonsenheim ein Fahrturnier zu organisieren. In wenigen Jahren hat es sich unter seiner Führung zu einer eindrucksvollen Veranstaltung entwickelt. Diesen langen unermüdlichen Einsatz konnte Fritz Müller mit der Ehrennadel des Landesverbandes in Gold auszeichnen.
Dietmar Rodewald
16.03.2015