Eine perfekte Meisterschaft mit einem eingespielten Team. Spannender Sport und faire Parcours von einem hervorragendem Parcourschef aufgebaut. Sonnenschein satt, eher zu viel. Ehrungen für verdiente Personen. Ein Schauprogramm mit Kutschen und leider kein Stechen im S-Springen.

Organisatoren von Freiluft Veranstaltungen beobachten immer mit Spannung den Wetterbericht. Der Pferdesport Verband Rheinhessen war erleichtert, hervorragende Aussichten. Vielleicht zu hervorragend, denn bereits am Donnerstag, dem 25. Mai 2017 wurde schon um die Mittagszeit Marscherleichterung gegeben.

Über Bodenheim als Gastgeber zu reden ist müßig, denn unter der Regie von Günter Scholles laufen schon viele Meisterschaften auf der Anlage ab. Angefangen mit „Emil“ bei der Einweisung der Transporter und Fahrzeuge. Er kennt die Reiter und die Reiter kennen ihn. Somit fällt es ihm leicht, die Gespanne ordentlich aufzustellen. Das Frühstück für die ersten Besucher kommt gut an, wie die gesamte Restauration. Die Plätze ausreichend bewässert und was noch so alles für ein perfektes Turnier notwendig ist.

Bereits das zweite Mal war Frank Andreas verantwortlich für die Parcours. In Aachen konnte er die Prüfung als 4 Sterne Parcoursbauer erfolgreich ablegen. Wie hoch die Anforderungen sind, kann man an der Durchfallquote von fast 50 % sehen. Ihm gefällt das Turnier und für ihn ist ein E-Springen genauso wichtig wie ein 4 Sterne S. Auch für die jungen Reiter muss man konzentriert arbeiten. Sie können Fehler im Parcours nicht so leicht ausgleichen wie routinierte Reiter.

Auf dem Richterturm mit Kai Motzkus ebenfalls ein Wiederholungstäter. Er versteht es mit viel Sachverstand die Besucher über das Turniergeschehen zu informieren und findet auch die passenden Worte, wenn einem der Springreiter mal eine Stange in die Quere kommt.

DONNERSTAG

Die Mannschaften erhielten schon am ersten Tag ihre Medaillen. Trotz einer Veränderung des Austragungsmodus haben sich, wie im letzten Jahr, wieder nur vier Mannschaften gemeldet.

Zwei Prüfungen waren zu absolvieren, die Mannschaftsdressur und ein A-Springen. Nierstein musste als erste antreten und schuf sich mit einer Wertnote von 7,2 eine gute Ausgangsbasis. Ingelheim und Gonsenheim blieben dahinter. Nach dem Motto „die letzten werden die ersten sein“ zogen dann die Jugend und Freizeitreiter Selztal mit 7,7 an Nierstein vorbei. Trotzdem blieb die Spannung, denn die Springprüfung am Nachmittag konnte noch leicht die Reihenfolge ändern. Am Ende ein Sieg für Jugend und Freizeitreiter Selztal wie im Jahr 2016, Silber ging an die Gonsenheimer und Bronze an Nierstein.

Leistungsklassen 0 bis 5 konnten erste Punkte sammeln. Hier schon einen Favoriten zu nennen ist unmöglich, denn der Samstag kann noch viele Veränderungen bringen.

SAMSTAG

Größter Andrang am Samstag mit den Entscheidungen in den Leistungsklassen 0 bis 5. Emil musste sogar die großen Gespanne in das Innere der Anlage lassen, so eng wurde es auf dem Parkplatz. Allerdings störte es niemanden, die Anlage ist groß genug.

Springen LK 0: Franka Dott belegte bei beiden Prüfungen den ersten Platz und wiederholte ihren Erfolg von 2016 vor Hannah Dilling und Mari Mayer. Hannah zeigte ihre Vielseitigkeit, denn bei der Dressur der gleichen LK landete sie ebenfalls auf dem Silber Rang.

Dressur LK0: Wie stark sich der JFR Selztal wieder mit seinem Nachwuchs behaupten konnte,  zeigte die Dressur der LK 0. Anna Hennigsen vom JFR stand auf dem obersten Treppchen, Hannah Dilling mit dem zweiten Erfolg für Nierstein und die Bronze Medaille ging nochmals  mit Lena Ziegler nach Selztal.

Springen LK 6: Gemischte Ergebnisse, denn die ersten fünf Reiter teilten sich Plätze von 1 bis 4. Die Laubenheimerin Leonie Ehses setzte sich schließlich durch und führte die Gruppe an. Nach Bronze in 2016 jetzt die Meisterschaft. Stefanie Heber von Guntersblum und Emely Diehl aus Worms Abenheim erzielten die gleiche Punktzahl. Durch die bessere Note in der zweiten Prüfung konnte sich Stefanie Heber über Silber freuen, Emely Diehl über die Bronze Medaille.

Dressur LK 6: Wie häufig bei dieser Meisterschaft, klare Entscheidungen. Jimena Müller von Rheinhessen Mitte ließ nie an ihrem Meistertitel zweifeln. Zwei dritte Plätze reichten Lea Hottum aus Mainz Gonsenheim für die Silber Medaille und Anouk Schäfer erhielt für Rheinhessen Mitte Jugenheim noch eine Bronze Medaille.

Springen LK 5. In der LK 5 beendete Christina Sieben für Gonsenheim die beiden Durchgänge fehlerfrei eine eindeutige Meisterschaft. Für Schwarz-Weiss Hechtsheim startet Michelle Taask und auch sie beendete den Parcours fehlerfrei, aber 12 Sekunden langsamer, Silber für sie. Am schnellsten war Michelle Lukas von Worms Pferddersheim, wenn da nicht eine Stange gefallen werde. Bronze für sie.

Dressur LK 5: Eindeutig mit zwei ersten Plätzen der Meistertitel für Jil Schneider vom SC Erbes-Büdesheim. Gleicher Verein und gleiches Ergebnis für Mika Lammersfeld, Silber mit zwei zweiten Plätzen. Lara-Luise Lösch konnte sich nach der ersten Prüfung deutlich steigern und brachte die Bronze Medaille nach Worms Abenheim.

Anruf Fritz Müller bei Heinz Keim: Jetzt wäre die beste Zeit, den Abreiteplatz Springen noch einmal mit Wasser zu versorgen. Antwort: Schaue doch mal was da angefahren kommt. Er war der erste auf der Anlage, immer ansprechbar und vorausdenkend.

Zwei Reiterinnen konnten stolz aus der Hand des Jugendwart Beverly Haetrich das Zeichen für den E-Kader in Empfang nehmen. Christina Leber vom PSV Bretzenheim und Jimena Müller von Rheinhessen Mitte, beides Dressurreiterinnen.

Schreck nach der Meisterehrung. Ein Pferd hatte seine Reiterin abgeworfen und galoppierte rund um den großen Springplatz. Super Kondition, nur langsam verrutschte die Meisterdecke. Nachvollziehbar, dass es die bei der Hitze loswerden wollte. Die Reiter blieben in der Mitte des Platzes einfach stehen, sodass es keinen Zusammenstoß gab und langsam beruhigte es sich und konnte eingefangen werden.

SONNTAG

Nur zwei Leistungsklassen kämpften am Sonntag noch um die Meisterschaften, dafür konnten die Zuschauer ein hochkarätiges Programm erwarten. Neben den Prüfungen mit L- und M-Prüfungen für die Meisterschaft, standen auch noch zwei S-Prüfungen auf dem Spring- und Dressurplatz an.

Die Führzügelklasse scheint sich nicht durchsetzen zu können. In 2016 waren noch sechs Teilnehmer, in diesem Jahr leider nur zwei; Mabel Jones (Nackenheim/PV Schönborn)Ver und Emilia Seibel (Rheinhessen Mitte). Sie waren gut vorbereitet, perfekt von ihren Führern präsentiert und übereifrig. Unterschiede, nicht zu sehen und stolz bekamen beide ihre sicher erste Goldmedaille umgehängt. Der Anfang ist gemacht.

In diesem Jahre lockerte das rein sportliche Programm ein Kutschenkorso auf. Landestrainer Theo Bopp hatte immerhin fünf Kutschenfahrer begeistern können, einmal Ausschnitte von dieser Seite des Pferdsports einem breiten Publikum nahe zu bringen. Ein Parcours war aufgebaut und mit viel Schwung fetzten sie durch die Hindernisse, begeistert von den Zuschauern aufgenommen.

Davor einige Ehrungen, über die bereits am 29. Mai auf der Homepage berichtet wurde. Dietmar Rodewald erhielt die Graf Landsberg Medaille in Bronze und Günter Scholles und Alfred Höbel die Ehrenplakette des Verbandes.

Dressur LK 4: In der Leistungsklasse 4 gab es bei Gold und Silber keine Diskussionen. Kira Schlenger wurde für den Gonsenheimer Verein mit zwei Siegen eindeutig Meister und mit jeweils zwei zweiten Plätzen landete die Silber Medaille auf dem Hofgut Laubenheimer Höhe. Lediglich beim dritten Platz musste gerechnet werden, dann konnte sich Hannah Weiß vom Laubeneimer Reitverein über die Bronze Medaille freuen.

Springen LK 4: Der Name der Reiterin ist treffend, denn mit zwei fehlerfreien flotten Runden sicherte sich in dieser Leistungsklasse Elisa Sieg aus Ingelheim souverän die Meisterschaft. Katharina Ruppel für Worms Abenheim war zwar ebenfalls fehlerfrei, aber eben nicht ganz so schnell. Philipp Kreling, nach beiden Ritten schneller als Katharina, wenn da nicht eine Stange dazwischen gekommen wäre und damit Bronze.

Dressur LK 2/3: Bei der Meisterschaft 2016 landete Julia Runkel von Rheinhessen-Mitte Jugenheim mit ihrem zweiten Platz schon fast auf dem höchsten Treppchen. In diesem Jahr reichte ein 1. und 4. Platz endlich für die Goldmedaille. Der Abstand zu Natalie Riffel war allerdings mit 2,75 Punkten hauchdünn. Silber für Mainz Süd. Aber auch ihre Vereinskameradin Anabell Gutjahr trennten nur 43 Punkte zum ersten Platz.

Springen LK 2/3: Sabrina Bartmann von Worms Abenheim konnte ihren Erfolg vom letzten Jahr wiederholen. Sie blieb als einzige in beiden Runden fehlerfrei und die Schnellste. Angelina Kohl, für Gonsenheim am Start, beendete zwar mit zwei Abwürfen ihre zweite Runde aber war trotzdem schneller als ihre Vereinskameradin Lisa Sieben. Angelina auf den Silberrang und Lisa Sieben auf dem dritten Platz.

In die S-Dressur ritten neun Teilnehmer ein. Fast ausschließlich Reiter von der „anderen Seite“. Den Sieg holte sich Paul Schmid, der zwar auf der Reitanlage in Uhlerborn zu Hause ist, aber für den RFV Langen startet.

Ein letzter Höhepunkt vor der Meisterehrung auf dem Springplatz, ein S-Springen mit Stechen und mit 18 Teilnehmern gut besetzt. Alles wartete auf eine fehlerfreie Runde und es dauerte bis der große Beifall für Brian Klimutta von Kaiserslautern ausbrach. Und dann begann das Warten für den zweiten Nuller und für ein Stechen. Er kam nicht, das Stechen fiel aus, aber so konnte nahtlos das Treppchen für die letzte Meister Ehrung aufgestellt werden.

Parcoursbauer Frank Andreas hat es gefallen. Guter Boden auf dem sich anspruchsvolle Parcours bauen lassen. Hilfreiche Unterstützung von Stefan Arnold. Beste Bestätigung wenn Reiter zu ihm kommen und meinen, ich hatte zwar einen Fehler aber ein guter Parcours. Wenn er eingeladen wird, kommt er gern wieder, er wurde eingeladen.

Rückblick auf die Meisterschaft. Sehr gute Bedingungen und guter Sport,. Großer Vorteil natürlich das Wetter, das dieses Mal etwas zu gut mit den Reitern und Besuchern meinte. Die Hitze hat vielleicht so manchen Zuschauer zu Hause gehalten. Der Verband war zufrieden mit der Veranstaltung und Fritz Müller bedankte sich bei der Helfermannschaft in der Restauration, die bei der Hitze und dem Andrang ganz schön gefordert waren. Schon beim Weg zum Auto wurde über kleine Änderungen diskutiert, aber das Konzept hat sich grundsätzlich bewährt.

 

Dietmar Rodewald

30.05.2017

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