Mit diesem Springlehrgang bei der Wormser Reitervereinigung endet die Lehrgangsaison erst einmal. Wie die Zukunft aussieht, darüber muss sich der Vorstand Gedanken machen. Das Interesse scheint zu schwinden. Am Lehrgangleiter kann es nicht gelegen haben, denn mit Andreas Wendenburg hat man einen anerkannten Fachmann gewinnen können.

Die Wormser Reitervereinigung war Gastgeber für die Springreiter. Der Verein hat sich weiter entwickelt, denn nach der Sanierung der Halle im letzten Jahr konnten inzwischen der Dressur- und Springplatz neu eingesandet werden. Jetzt tritt erst einmal eine Pause ein, das Geld fehlt für weitere Maßnahmen. Dafür wir die Turnierpause beendet, denn nach 10 Jahren steht im Juli ein Springturnier auf dem Programm und vielleicht startet einer der Lehrgangsteilnehmer auf dem neuen Platz.

Gerade elf Reiterinnen hatten sich angemeldet, obwohl der Verband für E-Kader Mitglieder sogar die Kosten übernommen hat. Am 14. und 15. März waren noch nicht einmal die gemeldeten Reiter angereist, teilweise krankheitsbedingt, entweder Reiter oder Pferd. Es war auch eine gemischte Gruppe. Routinierte Reiter und Teilnehmer, die bei einem ordentlichen Heimtrainer gut aufgehoben wären, wie Andreas Wendenburg feststellte. Natürlich setzt er sich für alle gleich ein. Schließlich sind sie hierher gefahren um etwas zu lernen. Er hofft, dass sie am Ende des Lehrganges wirklich etwas mitnehmen können.

Wie üblich stehen am Anfang das dressurmäßige Reiten und etwas Gymnastik im Vordergrund. Der zweite Tag beginnt ähnlich, endet aber schließlich mit einem kleinen Parcours. Die Anforderungen für die noch nicht so routinierten Reiter sind entsprechend einfacher, sie sollen ein positives Erlebnis haben. Er spricht viel, korrigiert ständig und gibt Tipps zu den gestellten Anforderungen. Man hat den Eindruck, dass er häufig lobt, um die Reiter zu motivieren. Das schränkt er gleich ein. Nein, nur wenn es geklappt hat. Er erwartet Respekt, weiß andererseits, welche Anforderungen er an die Reiter stellen kann. Die Aufgaben müssen lösbar sein.

Es waren nicht immer leichte Anforderungen, die er stellte. Dazu gehörten Distanzen aus der Ecke heraus. Und so stand plötzlich ein Stuhl in der Halle, als Hilfe für korrektes und gerades Anreiten der Sprünge. Trotzdem sollten sie für die Reiter kein Problem sein, wenn sie dressurmäßig mit ihren Pferden an solche Aufgaben herangeht. Nicht hektisch werden, wenn es einmal nicht so richtig klappt und überlegen, wer den Fehler gemacht hat. Der Reiter schiebt das viel zu schnell auf seinen Vierbeiner. Wenn Anforderungen zu hoch sind oder zu viel Druck ausgeübt wird, dann kann der Schuss nach hinten losgehen. Es ist ein ständiger Spagat zwischen fordern und umsetzen.

Andreas kann hier auf reichliche Erfahrungen zurückgreifen, da er sehr häufig zu Lehrgängen unterwegs ist. Das ist jetzt sogar eher möglich, nachdem er die Reitanlage Fichtenhof verkauft hat und sich nur noch mit knapp 40 Pferden auf das Reitschulzentrum Hardtwald Bad Homburg konzentriert. Man wird älter und denkt mehr an die Familie, meint er und so startet er schon sein ein paar Jahren nicht mehr bei Turnieren sondern steigt nur noch zu Hause in den Sattel. Die große Tochter ist international erfolgreich, die 11-Jährige interessiert sich mehr für Dressur und sammelt schon ihre ersten Schleifen. Ob er den kleinen Abschied nicht bedauert. Nein, man muss wissen, wann man aufhört. Spätestens dann, wenn es nicht mehr ordentlich aussieht.

Das kann man von den Teilnehmern des Kurses sicher nicht sagen. Vor ihnen liegt noch die Zukunft und vielleicht bedeutet der Lehrgang mit Andreas Wendenburg ein weiterer kleiner Schritt für Erfolge bei zukünftigen Turnierstarts.

 

Dietmar Rodewald

20.03.2015

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