Der Vorstand hatte am 8. Dezember zu einer Sitzung geladen, an der ausschließlich die Vielseitigkeitsreiter im Mittelpunkt standen. Dabei wollte er sich ein Bild davon machen, welche Vorstellungen und Wünsche die Vielseitigkeitsreiter haben und in welcher Form und Umfang, der Vorstand hier Unterstützung bieten kann.

Es waren ganz neue Gesichter der Einladung gefolgt und so war eine Vorstellung der Teilnehmer hilfreich um erst einmal den Status der Aktiven kennen zu lernen. Anschließend hat sich der Vorstand vorgestellt, zusammen mit den Aufgaben der einzelnen Mitglieder. Fritz Müller wies darauf hin, dass für die leider vergleichsweise kleine Gruppe doch einige Investitionen getätigt worden sind. So hat der Landesverband nicht unerhebliche Mittel für bewegliche Hindernisse ausgegeben. Lagerort ist Standenbühl, an dem schon mit diesem Material Lehrgänge durchgeführt wurden. Nach seiner Ansicht, ist das Lehrgangs Angebot gut, es wird auch eifrig genutzt.

Vorteilhaft für den Verband ist der Trainer für die Vielseitigkeitsreiter. Um Wolfgang Mengers beneiden uns andere Landesverbände. Ohne seinen Einsatz in der Vorbereitung für die „Goldene Schärpe“ wäre ein 8. Platz bei insgesamt 20 Mannschaften nicht zu erzielen gewesen. Wolfgang setzte sich nicht nur für die erfolgreichen Reiter ein, sondern steht allen zu Verfügung. So wurden schon Schnupperlehrgänge angeboten, damit die Reiter erste Erfahrungen sammeln können, aber natürlich mit der Erwartung, dass es nicht nur beim Schnuppern bleibt.

Was sehr schnell in die Diskussion kam war die fehlende Kommunikation. Wer sind die Ansprechpartner, wer ist für was zuständig? Wo werden Veranstaltungen oder Lehrgänge durchgeführt? Unter welchen Voraussetzungen? Welche Einschränkungen gibt es und welche Veranstaltungen sind mehr auf privater Basis oder wer kann daran teilnehmen?

Eine Entscheidung wollte der Vorstand nicht ohne die Reiter selbst treffen. Aufgrund der wenigen Teilnehmer ist die Durchführung einer Verbandsmeisterschaft schon lange nicht möglich. Daher werden die Rheinhessen Meister im Rahmen der Landesmeisterschaften ermittelt. Der Verband hat durch die Übernahme einer Prüfung für mehrere 100 Euro sich die Startrechte gesichert. Aber selbst bei dieser Konstellation war es schwierig einen Meister zu ermitteln, denn wie bei Dressur und Springen erwartet der Vorstand mindestens drei Teilnehmer, inzwischen sogar Starter, um einen Meister ehren zu können. Es sieht für das kommende Jahr nicht hoffnungsvoll aus, dass die Mindestanzahl erreicht werden kann.

Mit Zustimmung der anwesenden Reiter hat sich daher der Verband entschieden, diese Mittel lieber in die Ausbildung der Reiter zu stecken um in Zukunft wieder mehr Vielseitigkeitsreiter zu Meisterschaften schicken zu können. Diese Entscheidung musste kurzfristig getroffen werden, denn der Landesverband, bzw. Haßloch als Ausrichter, hat für die Startzusage einen Termin gesetzt. Den Vielseitigkeitsreitern bleibt es natürlich überlassen, bei den Rheinhessen Meisterschaften für Dressur und Springreiter in Bodenheim teilzunehmen. Ob es möglich ist eine eigene Meisterschaft austragen zu können ist heute nicht absehbar, aber man hofft, dass 2016 wieder eine ausreichende Anzahl von Vielseitigkeitsreiter an den Start gehen kann.

Schaut man über den Tellerrand oder den Verbandsbereich hinaus, so gibt es doch einige Angebote an Lehrgängen und Turnieren, zumal diese Reiter bereit sind, auch längere Anfahrten in Kauf zu nehmen. Es fehlt aber eindeutig eine bessere Kommunikation und Koordination. Der Förderkreis Vielseitigkeit sollte sich hier engagieren, vielleicht unterstützt durch den Landestrainer. Diese Aufgabe zwischen den angrenzenden Landesverbänden sollte aber, um Interessenkonflikte zu vermeiden, nicht durch den Landestrainer selbst erfolgen.

Das Turnierangebot wird sich kaum verbessern. Es ist schwierig, Veranstalter mit entsprechendem Gelände zu finden. Selbst wenn ein Tagesprogramm in ein Turnier integrierbar wäre, fehlt es an naturnahen Hindernissen. Welcher Verein hat heute noch Pulvermanns Grab, Trakehner Graben, Billard oder einen Wassergraben, um nur einige der Hindernisse zu nennen, die früher noch üblich waren?

Die Diskussion zeigte, dass die Vielseitigkeitsreiter selbst das Heft in die Hand nehmen müssen. Der Verband kann nur Hilfestellung geben. Sinnvoll wäre sicher eine zentrale Anlaufstelle, die koordiniert und informiert. Diese Aufgabe könnte Eva Seitz übernehmen, die sowieso die Interessen der Vielseitigkeitsreiter im Verband vertritt. Sie ist natürlich auf Informationen von außen angewiesen, was zum Beispiel Trainings- und Turnierangebote betrifft. Manchmal gibt es privat Initiativen, die nur für einen bestimmten Kreis angeboten werden. Sinnvoll wäre das Ankurbeln von Lehrgängen. Dabei sollte der Nachwuchs berücksichtigt werden, denn nur darauf können langfristig Erfolge aufgebaut werden. Natürlich haben Reiter aus Rheinhessen dort den Vorrang, denn es hat sich gezeigt, dass die Lehrgänge gut besucht sind, aber nicht immer durch Reiter aus dem eigenen Verband. Sollten sich nicht genügend Interessenten anmelden, kann ein solcher Lehrgang auch durch Eva Seitz gehalten werden, die entsprechend ausgebildet ist. Sie hat bereits Schnupperlehrgänge für ihre Vereinsmitglieder durchgeführt.

Der Verband ist gern bereit, Reiter aus dem E-Kader finanziell zu fördern, aber dazu gehören zunächst Erfolge, um in einen Kader aufgenommen zu werden. Gleichzeitig kann die Homepage des Verbandes eine Plattform der Kommunikation bilden. In diese Richtung ist der Aufruf zu sehen, Aktivitäten im Lager der Vielseitigkeit nach draußen zu bringen, das kann schlummernde Interessen wecken. Vielleicht werden dabei neue Reiter gewonnen, die bereit sind, sich zu engagieren. Nicht umsonst wird die Vielseitigkeitsreitere die Krone des Reitsports genannt, mit Dressur, Springen und Geländeritten.

 

Entschuldigung für die späte Veröffentlichung, ich war im Urlaub

 

Dietmar Rodewald

11.12.2014

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