In diesem Jahr war der Fahr- und Reitverein Fußgönheim in der Pfalz Austragungsort des Landeschampionats für Vereinsmannschaften. Der Verein hat schon Landesmeisterschaften ausgetragen, aber erstmalig ein Landeschampionat. Drei Vereine aus Rheinhessen haben zwar Mannschaften geschickt, aber gegen die starken Pfälzer konnten sie nicht so viel ausrichten.

Irgendwie hat man den Eindruck, dass der Reitverein zwischen lauter Industrieanlagen eingeklemmt ist. Wahrscheinlich lag er nach der Neugründung um 1950 einmal auf der grünen Wiese am Ortsrand, aber so nach und nach kamen die Firmen immer näher.

Die Anfahrt kam den Reitern mit ihren Hängern sehr entgegen. Runter von der Autobahn und schon stand auf dem Schild: Fußgönheim 1 km. Während Parkplätze und Stallzelte etwas längere Wege für die Teilnehmer bedeuteten, waren die Reitplätze sehr geschickt angeordnet. In ganz kurzer Zeit konnten die Zuschauer schnell zwischen Spring- und Dressurplatz pendeln und so ihre Reiter anfeuern, denn bei Championaten reist meist ein größerer Anhang mit an.

Drei Vereine aus Rheinhessen waren am Start. Die Teilnehmer der Wormser Reitervereinigung hatten mit etwa einer halben Stunde Anfahrzeit fast ein Heimspiel. Rheinhessen Mitte und Gonsenheim hatten ihre Zelte mitgebracht und sich häuslich eingerichtet. Lediglich der Kronleuchter im Zelt von Rheinhessen Mitte hatte die Fahrt nicht so gut überstanden.

Die Wormser Reitervereinigung startete mit relativ jungen und noch nicht so erfahrenen Pferden. Es war das erste Championat, erklärte die Mannschaftsführerin Lena Brecht und daher hatten sie ihre Erwartungen zu diesen Meisterschaften nicht sehr hoch geschraubt. Dabei sein, war die Devise. Auch wenn sie in der Endabrechnung auf dem dritten Platz landeten, so wird doch nach diesem Wochenende gefeiert, denn ihre Reiter haben sich bei dieser Konkurrenz tapfer geschlagen.

Gonsenheim hatte zehn Reiter nach Fußgönheim geschickt. Der Verein Fußgönheim war ihnen vom Namen her schon bekannt, aber sie sind zum ersten Mal hierher gereist und das bereits am Donnerstag. Das große Zelt musste aufgebaut werden und bereits vor Ende der Veranstaltung begannen die Abbauarbeiten. Geübt wird das in einer Woche noch einmal, dieses Mal dann für das Fahrturnier in Gonsenheim. Im letzten Jahr konnten sie wegen Erkrankung von Pferden und Reitern keine Mannschaft stellen, in diesem Jahr kamen sie mit einer offenen Mannschaft nach Fußgönheim. Sie waren recht zufrieden mit dem Ergebnis, meinte Britta Klein die Mannschaftsführerin, denn in der Endabrechnung reichte es für die Führung bei den Mannschaften aus Rheinessen.

Rheinhessen Mitte stellte sogar zwei Mannschaften, eine offene und eine Jugendmannschaft. Leider war es bei der Jugend die einzige vom eigenen Verband, so dass eine Meisterehrung nicht möglich war. Insgesamt war man mit einer realistischen Einstellung angereist. Nach 12 Jahren Championat in Reihenfolge, ist man erfahren genug um seine Chance einzuschätzen. Der Verein durchschreitet im Augenblick ein kleines Tal, argumentierte Kimberley Haertrich, aber das erlebt man immer wieder einmal. Leistungsstarke Pferde sind in Rente geschickt worden und so waren die Erwartungen nicht hochgeschraubt. Man konnte am Ende den zweiten Platz erreichen, denn der Ausfall nur eines Pferdes hätte die Mannschaft platzen lassen. Insofern war man doch zufrieden und auch hier steht der Gedanke an erster Stelle: Dabei sein ist alles.

Während in anderen Regionen von Rheinland Pfalz zum Teil heftige Regen herunter gegangen war, schien Fußgönheim Glück zu haben. Leider kam dann doch zu den beiden letzten Wettbewerben noch ein ausgiebiger Regenschauer und so wurden die Dressurwettbewerbe für Vierkampf- und Pony Mannschaften nach einiger Beratung und in Abstimmung mit den Reitern gestrichen.

Verband und Verein entschieden, auch die Meisterehrung ohne Pferd in der Halle durchzuführen. Es war nicht das erste Mal, dass man vor dem Wettergott kapitulierte. Dafür schallte der Beifall umso lauter und die Stimmung stieg im Laufe der Ehrungen. 1. Vorsitzender Heinz Orth hatte provisorisch ein Rednerpult mit zwei Stühlen errichtet und begrüßte Reiter und Zuschauer in der Halle, in der noch am Samstag und Sonntag kräftig gefeiert worden war. Klaus Blässing hatte irgendwo eine Glocke aufgetrieben und rief die einzelnen Mannschaften zur Siegerehrung auf. Bei den Rheinhessen hatte sich am Ende Gonsenheim durchgesetzt vor Rheinhessen Mitte und der Wormser Reitervereinigung. Mal sehen, ob im nächsten Jahr wieder weiter vorn mitgemischt werden kann.

 

Dietmar Rodewald

25.09.2014

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