Die Vielseitigkeitsreiter trafen sich am 10. und 11. Oktober wieder einmal in Waldalgesheim auf der Geländestrecke des Hofguts Kreling. Es war eine Sichtung für Fördergruppen aus dem Landesverband unter der Leitung des Landestrainers für Vielseitigkeit Wolfgang Mengers und die Beteiligung war erfreulich hoch.

Angesprochen waren junge Reiterinnen und Reiter bis 15 Jahre, die einmal eine weitere und interessante, temporeiche Sparte des Reitsports kennen lernen wollten. Natürlich wäre es erfreulich, wenn sie dann das Erlernte möglichst auch bei Turnieren auf einer Vielseitigkeitsstrecke umsetzen wollen. Die Teilnehmer sollten die Kriterien der Klasse E in Dressur und Springen erfüllen.

Es war etwas frisch, vor allem für die Zuschauer, aber ansonsten optimale Bedingungen für die Reiter. Vielleicht empfanden das die Pferde genau so, denn einige fetzten ganz schön über die weiten Wiesenstrecken, froh, einmal von fast nichts gebremst zu werden. Einigen der jungen Reiter war das Tempo doch etwas zu hoch, aber mit viel und verständnisvollem Zureden konnte Wolfgang sie animieren doch weiter zu machen und am Ende waren sie stolz über ein Erfolgserlebnis.

In dem Zusammenhang mit heftigen Pferden stellte er die Frage: Wer kennt die Zügelbrücke und beantwortete gleich selbst die Frage in der Praxis. Der Reiter nimmt den rechten Zügel gleichzeitig in die linke Hand und umgekehrt und bildet so über dem Widerrist eine Art Brücke. Oft rutscht ein Zügel aus einer Hand, wenn es flott über die Strecke geht. Hier kann man mit beiden Händen gleich stark einwirken, sich eventuell mit den Fäusten auf dem Widerrist abstützen und ein heftig pullendes Pferd besser in den Griff bekommen.

Wolfgang setzt sich unermüdlich für den Nachwuchs ein. Er sucht und motiviert ständig Reiter, die sich für die Vielseitigkeit interessieren könnten. Sein langfristiges Ziel dabei ist es, wieder eine Mannschaft für die nächste „Goldene Schärpe“ zusammen zu bekommen. Mit Stolz berichtete er, dass ihm das im letzten Jahr gelungen sei und, dass die fünf Reiter einen beachtlichen achten Platz bei 20 Mannschaften beim Turnier in Sachsen Anhalt erreichen konnten.

Er sieht es als notwendig an, schon früh mit dem Trainings zu beginnen. Allerdings ist die Turniersaison bereits vorbei, daher blieben erfolgreiche Pferde vielleicht im Stall. Dafür konnten neue an diesem Wochenende ausprobiert werden und so konnte er sich ein Bild über den zukünftigen Nachwuchs machen.

Nach Weihnachten geht es gleich weiter mit einem offenen Kader Lehrgang in Zweibrücken. Drei Tage Dressur, Springen, Theorie und Sport stehen auf dem Programm, natürlich noch in der Halle. Maximal 25 Teilnehmer können an dem Lehrgang teilnehmen.

Generell haben es die Vielseitigkeitsreiter nicht leicht. Es gibt nur wenige Startmöglichkeiten für sie, warum sich also doch dafür einsetzen? Die Fahrtstrecken zu Veranstaltungen liegen mindestens bei 60 bis 100 km. Es fehlt an Vereinen, die solche Turniere anbieten und auch anbieten können. Und es fehlt in den Vereinen an Trainern, die den Reitern weiterhelfen können. Keine so tolle Bilanz und man kann nur froh sein, dass Wolfgang noch nicht der Mut verlassen hat.

Eva Seitz, die Vertreterin für die Vielseitigkeit im Rheinhessen Verband, hat sich über das große Echo auf das Angebot gefreut. Es waren allerdings nicht nur Reiter aus Rheinhessen angereist, sondern einige aus Rheinland Pfalz und anderen Landesverbänden. Besonders erfreulich für sie auch, dass Dr. Kreling die Veranstaltung unterstützt und das Gelände dafür zu Verfügung stellt. Sie selbst konnte dieses Mal nicht an den Start gehen, denn ihr Pferd hatte sich verletzt. So krabbelt ihr Nachwuchs munter über die Wiese und sie musste höllisch aufpassen, dass er nicht ins Wasser fiel. Vielleicht ein zukünftiger Vielseitigkeitsreiter, aber das kann man bei 13 Monaten noch nicht sagen.

 

Dietmar Rodewald

13.10.2015

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