Fahrturnier Gonsenheim

Gonsenheim und Vorsitzender Ferdi Werum kann auf ein gelungenes Fahrturnier zurückschauen. Ein eingespieltes Team, die Erweiterung der Anlage kam der Organisation entgegen. Die Bewirtung wurde allgemein gelobt und sogar das Wetter spielte an beiden Tagen mit. Ermittelt wurden am 26./27. September die Landesmeister „Junge Fahrer“ für die Jahrgänge 1990 und jünger mit den Bestplatzierte der jeweiligen Kombinierten Prüfungen. Bei den Rheinhessenmeisterschaften zählt der Gewinn bzw. die beste Platzierung aus der kombinierten Prüfung für Ein- und Zweispänner.

Das erste Fahrturnier wurde 1998 im Gonsbachtal ausgefahren. Damals noch als Fahrertag, also ohne Geländestrecke. Inzwischen hat Gonsenheim sich einen solchen Namen gemacht, dass man die Anzahl der Starter auf 65 Gespanne beschränken musste, sonst wäre ein dritter Tag notwendig. Bereits das siebte Mal wurde die Geländestrecke mit einbezogen. 6,5 km sind zu fahren, davon 3 km als Aufwärmphase. Bevor es dann auf den Rest der Strecke mit den vier Hindernissen geht ein Zwangshalt beim Tierarzt. Einige der Vierbeiner waren so aufgedreht, dass der Tierarzt eine Fortsetzung der Strecke nicht verantworten konnte.

Gonsenheim hat Zuwachs bekommen. Nicht was man allgemein darunter versteht, sondern einen zusätzlichen Platz für die Fahrmeisterschaft. Direkt neben dem bisherigen Platz gelegen konnte eine etwa gleich große Fläche gewonnen werden. Ob sie auch in Zukunft zu Verfügung steht ist noch nicht bekannt, aber man hofft es sehr. Bisher musste das Hindernisfahren immer auf einem Platz etwa 100 Meter vom Hauptplatz entfernt ausgetragen werden. Dieser steht jetzt als Parkplatz für die Besucher zu Verfügung. Es scheint sich aber noch nicht richtig herumgesprochen haben, denn einige versuchten sich doch zwischen die Transporter zu quetschen. Dort war es schon etwas enger, denn neben den üblichen Hängern und Transportern kamen die Kutschen dazu und häufig ein kleines Stallzelt für die Pferde.

Einige Fahrer kamen bereits am Freitag den 25. September angereist. Sie wollten es gemütlich angehen lassen, denn die erste Prüfung wurde erst am Samstag um 8 Uhr angeläutet. Der zusätzlich gewonnene Platz erlaubte eine parallele Durchführung der Prüfungen. Zwischen dem Hauptplatz und dem zusätzlichen Platz besteht jetzt die Möglichkeit, direkt nach der Dressurprüfung sich durch eine Reihe von Kegelhindernissen auf das Hindernisfahren vorzubereiten. Dann konnten die Fahrer gleich in die eigentliche Hindernisstrecke einfahren. Diese Neuregelung war nicht nur ein Vorteil für die Fahrer, sondern auch für die Zuschauer. Sie konnten sich gleichzeitig die Dressuren oder das Hindernisfahren ansehen und der Weg zur Restauration war ebenfalls nicht weit. Also ein Turnier der kurzen Wege mit der Meldestelle im Zentrum.

Die Austragung der Meisterschaften ist in das Turnier eingebunden. Leider sind Startmöglichkeiten für Fahrer nicht so häufig gegeben. Dabei hatten Turnierleiter Theo Bopp und Guido Rathje gerade die Jugend mit ihrer Ausschreibung fördern wollen, aber das Teilnehmerfeld blieb übersichtlich. Bei den „Jungen Fahrern“ siegte Jana Ulrich aus Laubach mit deutlichem Abstand bei den Einspännern und auf Landesebene.

Bei der Rheinhessen Meisterschaft müssen mindestens drei Teilnehmer pro Gespannart gestartet sein. Bei den Einspännern fielen zwei im Laufe der Prüfungen aus und so stand mit Heike Steinborn aus Ingelheim am Ende nur eine Teilnehmerin auf dem höchsten Treppchen, das extra für das Turnier neu gezimmert worden war.

Ein ähnliches Bild mit einer einsamen Fahrerin auf dem Siegespodest. Dieses Mal war es Dana Schöneberger aus Essenheim, die auf der Landesebene bei den „Jungen Reitern“ sich die Meisterschaft holen konnte.

Besser sah das Bild dann bei den Zweispännern aus. Hier siegte Christine Balz aus Gonsenheim ganz deutlich. Den Grundstein dafür hatte sie in der Dressur mit der besten Wertnote des Turniers gelegt. Werner Reis vom Ingelheimer Reiter Verein landete auf dem zweiten Platz und Dana Schöneberger, die nicht nur einspännig an den Start ging, holte sich bei den Zweispännern noch die bronzene Medaille.

Zufriedene Gesichter am Ende des Turnieres. Während die Gespanne und Besucher langsam abwanderten, begannen die Helfer schon die Zelte abzubauen und alles wieder für den nächsten Einsatz zu verstauen. Der neue Platz wird demnächst begradigt und Gras eingesät. Es bleibt zu hoffen, dass das nächste Turnier auf gleicher Basis ausgetragen werden kann und diese Arbeiten dann nicht umsonst waren. Langfristig denkt Theo Bopp sogar schon daran, ein weiteres Hindernis zu bauen. Die Zukunft des Fahrturnieres im Gonsbachtal ist also gesichert.  

 

Dietmar Rodewald

29.09.2015