PSV Bretzenheim feierte 25-jähriges Jubiläum
Der Pferdesport Verein Mainz Bretzenheim feierte am 22.-24. mit den Springreitern und am 30./31. August auf dem Dressurviereck sein 25-jähriges Jubiläum. Wieder ein attraktives Turnier Programm, abgerundet am zweiten Wochenende mit einer kleinen Feier, bei der auch die Gründungsmitglieder geehrt wurden. Einer der sportlichen Höhepunkte am Samstag sicher die Dressur Inter-Kür unter Flutlicht.
Die Gründung fand nicht in einem Pferdestall statt, wie man es vielleicht annehmen könnte, sondern 1989 bei einem Glas Wein oder Bier in einer Gaststätte, bei der sich Interessierte zu einem ersten Gespräch eingefunden hatten. Initiator war die Familie Arnold, schon immer begeisterte Pferdesport Anhänger, und den Vorsitz für diesen neuen Verein hatte Josef Arnold übernommen. Erstes Ziel, den PSV unter eigenem Namen bei den Wettbewerben zu präsentieren, aber gleichzeitig ein eigenes Turnierprogramm zu entwickeln.
Das erste Turnier fand im August 1991 statt. Man hat noch etwas kleiner angefangen und aufgrund der Platzverhältnisse nur den Dressurreitern eine Startmöglichkeit angeboten, die Springreiter mussten noch etwas warten. Durch ein interessantes Programm gelang es dem PSV schon von Anfang an, namhafte Reiter nach Bretzenheim auf den Stefans Hof zu locken. Bereits 1994 wurde erstmals der Große Preis von Rheinland Pfalz auf dieser Anlage ausgetragen und inzwischen war Bretzenheim schon sieben Mal Ausrichter dieser hoch dotierten Prüfung.
Im Jahre 2002 war es dann endlich so weit, dass die Springreiter ebenfalls an den Start gehen konnten. Man stieg sofort mit einem S-Springen groß ein. Wie gut das Turnier angenommen wurde zeigten die Nennungsergebnisse. So entschloss man sich schon 2005 zu einer Zweiteilung in ein Spring- und ein Dressurwochenende.
Soviel zum sportlichen Teil, dem sichtbaren Aushängeschild des Vereins. Mit steigenden Mitgliederzahlen rückte die Betreuung der Jugend immer mehr in den Vordergrund. Gemeinsame Ausflüge wurden unternommen, dazu kamen Reitercamps und Schwimmbadbesuche häufig mit den Eltern, nicht nur als Aufsichtsperson, sondern um die familiäre Atmosphäre zu fördern. Schon zweimal wurde der Verein für seine vorbildliche Jugendarbeit von der Stadt Mainz ausgezeichnet.
Ein guter Grund, auf dem Turnier nicht nur den Großen etwas zu bieten, sondern das Programm für den Nachwuchs auszuweiten. Prüfungen speziell für die Jugendliche wurden angeboten. Das Turnier begann zu wachsen und in diesem Jahr musste schon der Freitag mit Springprüfungen beginnen. Zum Glück ist das Feld der Dressurreiter noch überschaubar, so dass hier noch zwei Tage ausreichen. Ein besonderes Schmankerl dabei ein Dressur Inter-Kür unter Flutlicht, die immer zahlreiche Zuschauer anlockt.
Am Samstag versammelten sich dann Reiter, Richter, Sponsoren und Freunde in der neu errichteten Reithalle zu einem rustikalen Empfang. Kai Motzkus, der an diesem Wochenende kompetent durch das Turnierprogramm führte, hatte auch hier die Moderation übernommen und besondere Gäste der Veranstaltung begrüßt.
Stefan Arnold, Vorsitzender des Vereins gab einen kleinen Rückblick von der Gründungsversammlung bis zum heutigen Tag. Dabei nannte er einige ganz interessante Zahlen, die eindrucksvoll die Entwicklung des Vereins zeigten. Zu den Höhepunkten zählen die Durchführung der Süddeutschen Meisterschaft der Berufsreiter Dressur, der Nürnberger Burgpokal sogar schon zweimal, viermal die Austragung der Rheinland-Pfalz Saarland Luxembourg Meisterschaften der Berufsreiter Dressur. Mehrfach fanden auf dem Stefanshof die Finale des R+V Cups statt und sieben Mal trafen sich die die Dressurreiter zum Großen Preis von Rheinland Pfalz, der inzwischen auch für die Springreiter hier stattfand. In den 25 Jahren des Bestehens hat der Verein schon 24 Turniere durchführen können mit 162 S-Dressuren und davon 22 Grand Prix Prüfungen. Wer die Programmhefte durchforstet zählt 3.800 Reitern mit 6.500 Pferden.
Sein Dank galt in erster Linie seiner Frau Christiane aber auch den zahlreichen Helfern und Sponsoren. Der Verein hat sich langsam vom Turniergeschäft mehr hin zur Jugend geöffnet und gerade die neue Halle erlaubt es, unabhängig von der Jahreszeit das Training durchzuführen und wird sicher weitere Mitglieder anlocken. Die 100 ist bestimmt in kürzester Zeit übersprungen.
Erster Gratulant die neu gewählte Ortsvorsteherin Claudia Sieben. Sie verriet ihre Verbundenheit zum Reitsport, denn sie hatte früher selbst schon auf Pferden gesessen, aber ohne Ambitionen für den Turniersport.
Für den Landes- und Regionalverband Rheinhessen hatte es Heinz Keim übernommen, die Glückwünsche zu überbringen. Er überreichte einen Scheck und schloss seine kurze Ansprache mit den Worten: Geh‘ der Sonne entgegen, dann lässt Du den Schatten hinter dir. Unter dem Motto wünschte er dem Verein alles Gute für die Zukunft.
Für den Sportbund gratulierte Klaus Kuhn, der eine Mammut Arbeit vor sich hatte, Gründungsmitglieder und verdiente Mitglieder zu ehren. Er wies auf die Problematik aller Vereine hin, ohne Helfer sei der Sport nicht möglich und es wird immer schwieriger in der heutigen Zeit diese Helfer zu begeistern. Bei seinen kurzen Blick in die Zukunft ging er auf den Rückgang des Nachwuchses ein. Darunter werden alle Vereine leiden und besonders durch neue Trend Sportarten. Umso erfreulicher, das der PSV Bretzenheim noch ein wachsender Verein ist und seine Tradition behalten hat.
Alle Gründer konnten an der Feier teilnehmen und wurden mit der bronzenen Ehrennadel des Sportbundes ausgezeichnet. Josef Arnold, Stefan Arnold, Maria und Martin Becker, Toni Diehl, Dr. Rolf Höfel, Dr. Erich Leber und Karin Leber, Heinz May, Hans Schmitt und Rudolf Schmitt. Klaus Kuhn überreichte an Stefan Arnold eine Ehrenurkunde in Anerkennung der Verdienste um die Pflege und Förderung des Sports, verbunden mit einem Scheck, den der Verein sicher gut gebrauchen kann.
So wie er sein Turnier immer weiter mit neuen Ideen entwickelt, ist ihm natürlich auch zu diesem Jubiläum wieder etwas Neues eingefallen. Eine Reitmoden Schau von der Fa. Wolf in Bretzenheim, mit exklusive Reitbekleidung, hauptsächlich aus Italien, was bei den Gästen sehr positiv ankam.
Nach der kleinen Feier und zum Abschluss des ersten Tages die Kür unter Flutlicht, zu der sich der Platz noch einmal richtig füllte. Hier konnte sich Uta Gräf mit ihrem Hannoveraner Lucky Lumumba durchsetzen.
Einer der Höhepunkte am zweiten Dressurtag war eine Dressur der Klasse S*, die der Rheinhessen Verband gern an den Pferdesport Verein Mainz Bretzenheim vergeben hat, Anerkennung für ausgezeichnete Turniere über viele Jahre. 21 Reiter hatten sich in die Starterliste eingetragen darunter sogar sieben aus dem Verband. Simone Becker sah lange wie die Siegerin aus, es wäre ein tolles Ergebnis, wenn der Sieg in Rheinhessen geblieben wäre. Leif Hamberger, der letzte Starter zerstörte diese Hoffnung und schob Simone auf den zweiten Platz, die gleiche Platzierung für sie, wie beim Prix de St. Georg. Zu den Platzierten bei dieser S-Dressur aus dem Verband gehörten noch Sophie Stilgenbauer auf dem dritten Platz und Saskia Henn an 6. Stelle.
Stefan Arnold hat sicher nach diesen zwei stressigen Wochenenden aufgeatmet, dass alles so reibungslos abgelaufen war. Sogar das Wetter hat fast bis zum Ende mitgespielt. Auf die Frage: Wie sehen Sie den Verein in 25 Jahren? Mein Wunsch ist es, dass mein Nachfolger die großen Turniere weiter organisiert. Es wäre schade, wenn eine solche Veranstaltung aus der Turnierszene in Rheinhessen verschwinden würde, aber bis jetzt hat er die Zügel ja noch fest in der Hand. Glückwunsch zum Jubiläum und viel Glück für die Zukunft.
Dietmar Rodewald
03.09.2014